Verhalten im Dojang

Der Dojang ist die Trainingshalle, in der man Taekwon-Do betreibt. Im Dojang trägt man den Dobok (Taekwon-Do-Anzug), bestehend aus Sang-I (Jacke), Ha-I (Hose) und Ty (Gürtel). Anhand der Gürtelfarbe erkennt man den Fortschritt des Taekwondoin (Taekwon-Do-Schüler). Wenn man mit Taekwon-Do beginnt erhält man zunächst einen weißen Gürtel. Es gibt zehn Kup-Grade, die man auf dem Weg zum schwarzen Gürtel durchlaufen muss. Jeder Kup-Grad entspricht einer anderen Gürtelfarbe.
Vor jedem Training stellen sich die Schüler in Reihen, nach Gürtelfarben sortiert, auf, um den Meister (Sabum) zu begrüßen. Dem Meister ist während des Trainings unbedingt folge zu leisten. Dem Meister sollte nie Widersprochen werden, um das Training nicht zu stören.Im Dojang sind alle gleich, egal ob Mann oder Frau, jung oder alt. Man sollte den Höhergraduierten und vor allem dem Meister stets Respekt erweisen. Die Höhergraduierten sollten immer ein Vorbild darstellen. Jede Übung, vor allem Partnerübungen, sollten mit höchster Konzentration und Aufmerksamkeit durchgeführt werden, um gute Erfolge zu erzielen und das Verletzungsrisiko auf ein Minimum zu reduzieren.

Wie betrete ich den Dojang?
Den Dojang betritt man erst, wenn man seinen Dobok angezogen hat. Der Dobok wird komplett in der Umkleide angezogen, auch der Gürtel! Die Umkleide wird ordentlich verlassen, d.h. Schuhe und Kleidung liegen ordentlich an einem Platz. Wenn ich den Dojang betrete, verbeuge ich mich zunächst an der Eingangstür in Richtung Halle, um meinen Respekt dem Meister, den anderen Schülern und der Halle selbst zu erweisen.

Wie stelle ich mich richtig auf?
Von den Schülern aus gesehen: Vorne rechts steht der Schüler mit dem höchsten Gurtgrad. Dann folgen absteigend nach links die niedrigeren Grade. Ist eine Reihe voll wird die nächste von rechts hinter der ertsen Reihe begonnen. Jeder hat einen Vorder- und einen Nebenmann. Vor den Schülern steht der Meister. Der Schüler mit dem höchsten Gurtgrad (rechts vorne) gibt zu Beginn der Stunde das Kommando "Charyot, Sabum, Kyogne", woraufhin sich Meister und Schüler voreinander verbeugen.

Warum stellt man sich in Reihen auf?
Zum einen kann man in diesen Reihen einfach am besten die Techniken trainieren, da der Meister so die beste Übersicht hat.
Zum anderen ist es noch ein Überbleibsel aus den Anfängen des Taekwon-Do. Vor knapp 60 Jahren, als Taekwon-Do gegründet wurde, gab es in Korea viele verfeindete Vereine, die durchaus auch Krieg gegeneinader führten und gegeneinander kämpften. Wenn man sich in Reihen aufstellt, steht der Meister am weitesten von der Tür weg. Direkt vor ihm stehen die Ranghöchsten Schüler, ganz hinten die Anfänger. Kam nun ein feindlicher Verein in den Dojang, fielen diesem zunächst die Anfänger zum Opfer. Diese waren für den Meister zu verschmerzen. Die Feinde mussten sich immer weiter durchkämpfen, bis sie schließlich zu den besten Schülern kamen. Der Meister stand nun hinter diesen, musste keinen Finger rühren, war sicher und konnte das Schauspiel betrachten.

Warum hat der Meister immer recht?
Der Meister ist natürlich der Erfahrenste im Dojang. Was er sagt sollte richtig sein. Natürlich hat der Meister nicht immer recht, doch damit das Training nicht in einer Diskussion endet, sollte das, was der Meister sagt, stets befolgt werden. Wenn die Stunde vorbei ist, kann man zum Meister gehen und ihn fragen oder gegebenenfalls auf seinen Fehler hinweisen. Ein guter Meister ist offen für jede Kritik und ist sich natürlich bewusst, dass er Fehler macht. Er geht auf den Schüler ein.

Drucken   E-Mail